Impfungen des Hundes

Um Ihren Hund vor lebenslangen Schäden und vielleicht sogar vor einem frühzeitigem Tod durch eine Infektionskrankheit zu schützen, lassen Sie Ihren Hund impfen. Die wenigsten Tierbesitzer wissen allerdings, was das für Krankheiten sind und wie sie sie erkennen. Aus diesem Grund werden hier die wichtigsten Hundekrankheiten und einige Grundsätze zum Impfschutz aufgeführt.

Allgemeines

Bei einer Schutzimpfung werden Tiere oder Menschen mit abgeschwächten oder abgetöteten Erregern ( Viren oder Bakterien ) konfrontiert, welche durch die Abschwächung bzw. Abtötung keine Krankheitserscheinungen hervorrufen sollen. Die Impfung erfolgt meistens durch eine Injektion unter die Haut. Dadurch bildet der Körper innerhalb einiger Tage oder Wochen Antikörper, die die Viren oder Bakterien bekämpfen, wenn das Tier sich mit der geimpften Krankheit infiziert. Während der Zeit, in der der Körper die Antikörper bildet, ist das Tier sehr infektionsempfänglich. Daher ist es ratsam, das Tier vorher zu entwurmen und bei einem kranken Tier mit der Impfung zu warten, bis es wieder vollkommen gesund ist, und es dann umgehend zu impfen.

Um einen guten Impfschutz zu erreichen, muß das Tier eine Grundimmunisierung bekommen. Um den damit erreichten Impfschutz auch zu erhalten, sollte die Impfung regelmäßig wiederholt werden, da der Körper eine ausreichende Anzahl von Antikörper nur für eine begrenzte Zeit bilden kann.

Am ersten Lebenstag erhält das Neugeborene Antikörper durch die Muttermilch. Diese Antikörper verringern sich jedoch nach ca. 3 Monaten, so daß eine Impfung erforderlich wird. Bei schlechtem oder unbekannten Impfschutz des Muttertieres kann es erforderlich sein, dem Jungtier eine aktive oder passive Impfung schon mit 6-8 Wochen zu verabreichen. Die erste eigentliche Impfung sollte dann in der 10.-12. Lebenswoche erfolgen. Eine belastungsfähige Immunität wird erreicht, wenn die Erstimpfung nach ca. 4 Wochen noch einmal wiederholt wurde. Erst dann hat das Tier die erforderliche Grundimmunisierung. Um aber den Impfschutz zu erhalten, ist es wichtig, die Wiederholungsimpfungen termingemäß einzuhalten.

Staupe

Staupe ist eine Virusinfektion, die durch einen anderen Hund oder aber auch durch die Kleidung des Menschen (z.B. Schuhe) übertragen wird. Bei der Staupe leidet der Hund am Anfang an Appetitlosigkeit, außerdem hat er Fieber und Augen- sowie Nasenausfluß. Anschließend unterscheidet man drei Formen:

Darmstaupe: Sie führt zu einer Darmentzündung mit Durchfall.

Lungenstaupe: Bei ihr kommt es zu einer Lungenentzündung.

Nervenstaupe: Es treten krampfartige Zuckungen, Bewegungsstörungen und Lähmungserscheinungen auf, bei denen der Hund meistens eingeschläfert werden muß.

Keine der drei Formen der Staupe ist für den Menschen gefährlich, da außer dem Hund nur noch Farmfüchse und Frettchen daran erkranken.

Hepatitis c. c.

(ansteckende Leberentzündung)

Sie wird ebenfalls durch ein Virus verursacht. Die Hunde leiden unter Fieber und Appetitlosigkeit. Dabei ist der Bauch schmerzhaft. Außerdem treten Entzündungen im Rachenraum und Durchfall auf. Später ist es möglich, daß es zu einer Trübung der Hornhaut kommt, so daß der Hund auch erblinden kann.

Der Mensch kann sich an der Hepatitis nicht anstecken.

Parvovirose

(sogenannte Katzenseuche)

Die Parvovirose wird durch ein Parvo-Virus verursacht. Die Ansteckung kann sowohl von Hund zu Hund erfolgen, wie auch durch die Umgebung, da das Virus in der Umwelt mehrere Monate lebensfähig ist. Sie kann aber nicht von einer Katze auf einen Hund übertragen werden.

Bei der Parvovirose unterscheidet man:

Herzmuskelentzündung: Die Herzmuskelentzündung tritt häufig bei Welpen und jungen Tieren auf, kann aber auch bei älteren Tieren entstehen. Sie führt zu einer Herzschwäche mit rascher Todesfolge.

Darmentzündung: Die Darmentzündung ist bei älteren Hunden häufiger und zeigt sich durch Magen-Darmstörungen, blutiges Erbrechen und blutigen Durchfall. Auch sie führt zum Tod.

Für den Menschen ist die Parvovirose nicht ansteckend.

Leptospirose

(Stuttgarter Hundeseuche)

Bei der Leptospirose handelt es sich um eine bakterielle Infektionskrankheit. Anstecken kann der Hund sich durch andere Hunde, Mäuse, Ratten, andere Tiere, verseuchte Gewässer usw.

Am Anfang zeigt sie sich durch Müdigkeit und einen Schwächezustand in den Hinterbeinen, der das Treppensteigen erschwert. Anschließend treten Nierenentzündungen und Magen-Darmstörungen auf. Bei der Leptospirose kann unter anderem auch Gelbsucht ausgelöst werden.

Einige Arten der Leptospirose sind auf den Menschen übertragbar.

Zwingerhusten

Das Virus des Zwingerhustens verursacht eine einfache, aber lange andauernde Bronchitis mit starkem Husten. Sie tritt häufig bei Hundezüchtern, in Hundepensionen, großen Zwingern und Tierheimen auf, ist aber weder für den Hund noch für den Menschen gefährlich. Bei Hunden, die nicht in großen Gruppen gehalten werden oder Ausstellungen besuchen, kann auf die Impfung verzichtet werden.

Tollwut

Tollwut kennen die meisten Menschen. Sie ist weitverbreitet und wird überall zurecht gefürchtet, da sie auch für den Menschen gefährlich ist. Die erkrankten Menschen und Tieren sterben fast alle.

Da das Tollwut-Virus seinen Lebensraum im Speichel des infizierten Tieres hat, wird die Tollwut meistens durch einen Biß übertragen. Bei der Ansteckung wird oft eine bestimmte Reihenfolge eingehalten, die auch als Infektionskette bezeichnet wird. Diese Infektionskette fängt beim Fuchs an. Er überträgt das Tollwut-Virus auf andere Wildtiere, die dann unsere Stalltiere infizieren. Durch alle diese Tiere kann sich der Hund anstecken und die Krankheit dann letztendlich auf den Menschen übertragen. Natürlich ist es auch möglich, daß der Mensch oder der Hund sich direkt bei dem Fuchs anstecken.

Die Merkmale der Tollwut sind zu Beginn Wesensänderungen (z.B. Zutraulichkeit oder Scheu) und ängstliches oder nervöses Benehmen. Außerdem tritt vermehrter Speichelfluß durch Schluckbeschwerden auf. Wutanfälle, Aggressivität und Verbeißen in Gegenstände wechseln sich mit Erschöpfungszuständen ab. Zum Ende zeigen sich Lähmungen und Krämpfe, die zum Tode führen.

Seit April 1999 ist die Tollwutimpfung für Hunde in der Schweiz nicht mehr obligatorisch. Sofern Sie aber ins Ausland reisen möchten, ist diese Impfung jährlich zu wiederholen (siehe Reisebestimmungen).

Der Impfplan für den Hund

 

1. Impfung
SHL-P

(ab 8. Woche)

2. Impfung
 SHL-P+ Parvo= Kombi
(ab 11. Woche)

3. Impfung
Parvovirose

(ab 16. Woche)

Wiederholungs-
impfung

Staupe

X

X

 

jährlich

Hepatitis

X

X

 

jährlich

Zwingerhusten

 

X

X

jährlich

Leptospirose

X

X

 

jährlich

Parvovirose

X

X

 

jährlich

Tollwut

Frühestens ab 6 Monaten

jährlich


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